Die hundegestützte Therapie ist eine Form der tiergestützten Therapie. Sie wird von Fachleuten wie z.B. Pädagogen, Familientherapeuten, Ärzten, die eine zusätzliche Ausbildung zum tiergestützten Therapeuten/Therapeutin absolviert haben, angewandt. Hund und Therapeut durchlaufen gemeinsam diese Ausbildung um ein „Therapieteam“ zu werden, da es auf ihre Interaktion und damit u.a. auch auf eine nonverbale Verständigung im Therapieprozess ankommt.

Unsere Therapiebegleithündin heißt Lotta. Sie wurde im Mai 2013 geboren und ist seit ihrer 10. Lebenswoche bei uns. Lotta ist eine „Rhodesian Ridgeback“ Dame und damit vom Körperbau und Erscheinungsbild ein eher großer Hund. Lotta ist sehr einfühlsam mit Menschen in Therapieprozessen.

Sie apportiert gern, liebt Suchspiele, würfelt mit Kindern und motiviert diese bei Lernprozessen. Mit einigen unserer Patientenkindern arbeitet Lotta zeitweise zusammen oder sie liegt während der Therapie im Raum. Lotta macht die Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern in der Praxis viel Spaß, was sie durch ihre hohe Motivation in der Arbeit zeigt. Sie liebt Abwechslung und lernt sehr schnell.

Die Ausbildung zur Therapiebegleithündin machte Lotta gemeinsam mit Ihrer Hundeführerin Petra Friederichs bei Kati Hensel in Gießen. Die Prüfung bestanden beide im Oktober 2015, so dass sie nun als Therapieteam arbeiten.

Da sich nicht alle Kinder für eine tiergestützte Therapie eignen, wird jeweils im Vorfeld besprochen, ob Lotta während der Therapie zum Einsatz kommt.

Es ist in unterschiedlichen Studien belegt, dass Hunde in der Therapie beruhigend wirken. Im Kontakt mit dem Hund wird das Hormon Oxytozin vermehrt beim Menschen ausgeschüttet. Dieses Hormon wird im Umgangssprachgebrauch auch als „Bindungshormon“ bezeichnet. Es wird u.a. bei Mutter und Kind während des Stillens ausgeschüttet und verstärkt die emotionale Bindung zwischen beiden. Diese Bindung dient vor allem der Beruhigung und dem Bedürfnis des Kindes sicher und geborgen zu sein.

Eine hundegestützte Therapie kann bei Bindungsstörungen, unsicheren und ängstlichen Kindern sehr sinnvoll sein. Die Arbeit mit dem Hund trägt meist zu einer deutlichen Verbesserung des Selbstwertes, teilweise auch eines besseren eigenen Körpergefühls und einer Verbesserung der Kommunikation und Interaktion bei.

Hunde besitzen einen hohen Aufforderungscharakter, was Kontaktaufnahme und Zuwendung betrifft. So werden sie auch häufig bei Patienten mit autistischem Verhalten eingesetzt.

Ein weiterer Vorteil des Hundes ist, dass er den Patienten nicht im herkömmlichen Sinne bewertet, keine Leistung im Sinne einer schulischen Leistung einfordert sondern spielerisch Erfolg vermittelt. In der Lerntherapie können Hunde die Motivation des Kindes steigern und besondere Erfolgsrückmeldungen geben.

Und der Hund kann schnell und eindeutig Verhaltensweisen des Menschen spiegeln, was in zahlreichen Therapieprozessen eine gute Unterstützung zu bewusster Wahrnehmung und Reflexion bieten kann.

In der folgenden Bildergalerie sind einige Fotos von Lottas Entwicklung anzuschauen.